Tizzle – Hotel EP
Review 8. Juni 2020 Michael Arens
Tizzle – Hotel EP (Tizzle/RecordJet)
Es ist seit dem Startschuss 2008 eine Ehrensache für den SOUL TRAIN @ soultrainonline.de mit Homebase im Ruhrpott, immer wieder auch lokale Künstler, Band-Projekte und Musikphänomene im Rahmen des Muttergenres Soul und des Black Music-Kosmos überhaupt vorzustellen.
So war es ein einfaches und unterhaltsames, im letzten Jahr über die Soul- und Pop-Stimme von Nina Hahn zu berichten (READ MORE), was nun zur „Hotel EP“ von Tizzle führt, das gleich an drei seiner acht Titel-Stellen eine Sangestechnische Kooperation mit eben Nina Hahn im Angebot hat.
Tim Langer alias Tizzle ist ebenso wie Nina Hahn und das Alternativprojekt Tizzles, Katharis, über das wir sicher noch berichten werden, ein Kind des Ruhrpotts und hat sich auf eine intelligente und akkurat angeordnete, stets organisch fließende Zwittervariante zwischen Deutschrap und teutonischem Black Music Pop mit Zeitgeist eingeschrieben und eingesungen, was so ziemlich treffsicher den Musikstilistischen Ansatz seines neuen Album-Projektes „Hotel EP“ mit immerhin acht Tracks beschreibt.
Sauber durchproduziert und aufgeräumt ohne steril oder gar lieblos zu wirken hangelt sich Tizzle durch die selbst geschriebenen Texte, welche vermeintlich einfache Themen wie Liebe und den Alltag ebenso behandeln wie die Abgründe verletzter Seelen, coole Boogie-Schwinger wie das süffisante, elegant klackernde „Late Check Out“ inklusive.
Tizzle versteht es dabei, sein nachhaltiges, angerautes Organ gradlinig und unverblümt nach vorne zu singen, rappen, rastern, rollen, was so unbemerkt dynamisch ineinander läuft, das mir beim oberflächlichen oder aber auch intensiven Hören der EP immer wieder die stilistische Einordnung Soul im Kopfkino aufruft – ein Qualitätsmerkmal.
Coole Funk-Breaks, kleine, raffinierte Ideen aus dem verspielten Breaks-Kosmos des Jazz und des Electronica-Genres, quadratisch eingenordete Gesangskanten und Anleihen bei klassischem Hip Hop und bei schierem Pop sowie das stetige Moment des Humors und der augenzwinkernden Selbstironie machen aus dem entspannt dahinrollenden, überwiegend im Down- und Midtempo angesiedelten „Hotel EP“ von Tizzle samt kräftigen, wunderbar souligen Gesangspassagen der zugleich dezent agierenden Nina Hahn ein überraschend kurzweiliges Stück Black Ruhrpott Music, die gerade auch aufgrund der deutschsprachigen Umsetzung gewinnt.
Der SOUL TRAIN @ soultrainonline.de wünscht Tizzle und respektive Nina Hahn und Katharsis das Allerbeste, freut sich auf weitere Singles, Alben, Videos und Live-Aktivitäten, Solo oder in Personalunion, und bleibt am Ball – versprochen!
© DJ Yonderboi
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Tizzle – Unterwegs (Official Music Video):