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Welten – Thaw Welten – Thaw
3.5
Welten – Thaw (Jazzlab/Broken Silence) Das durchschnittliche, Musik-unerprobte Ohr wird hinter dem neuen Album der Leipziger Welten-Formation namens „Thaw“ nachvollziehbar und zunächst ein Album... Welten – Thaw

Welten – Thaw (Jazzlab/Broken Silence)

Das durchschnittliche, Musik-unerprobte Ohr wird hinter dem neuen Album der Leipziger Welten-Formation namens „Thaw“ nachvollziehbar und zunächst ein Album mit schierer meditativer Kraft vermuten (der SOUL TRAIN @ soultrainonline.de berichtete: READ MORE).

Im weiteren Verlauf der immerhin 13 Titel (CD – das Album erscheint ganz atmosphärisch und emotional auch auf dem warmherzigen Vinyl-Format) von Weltens „Thaw“ kommen jedoch Elemente aus Jazz, aus retrospektiv orientierten New Age-Werten sowie aus einem zarten Miteinander-Gefühl mit unerwartet charmantem Groove („Pipoca“ oder „Dezember“) und Herz dazu, die das Klangerlebnis der sehr achtsam agierenden Welten-Band um Mastermind und Namensgeber Laurenz Welten zu einem besonders schönen werden lässt; sorgsam platzierte, ja sogar implantierte – Achtung Wortspiel – KopfkinoWelten inklusive.

Welten – Thaw (Jazzlab/Broken Silence)

Lukas Backs (Flöte, Klarinette und Perkussion), Jonas Petry (Schlagwerk), Valentin Mühlberger (Tasten) sowie nicht zuletzt eben Laurenz Welten (Saxofon und Klarinette) alias Welten stellen auf ihrem neuen, insgesamt vierten Longplayer einmal mehr sicher, dass der sorgsam gewählte Albumtitel, wunderbar korrespondierend zum Cover-Artwork und den bezeichnenden Titeln wie etwa „Be Like Water“, „Kleine Melodie“, „Wordchanger“, „Merinoschaf im Winterschlaf“ oder dem Titelsong „Thaw“ eine ganz eigene Dynamik bekommt, der aus dem Album schon eher eine Art umfassendes Kunstbildnis als nur einfach ein neues Musikalbum eines Quartetts macht – faszinierend.

Dass eine so feinfühlige Album-Unternehmung wie „Thaw“ von Welten nicht nur einfach musikalische Themen abarbeitet, sondern Bilder unterschiedlichster, vorzugsweise bescheidener, leiser Tönungen von ganz dunklem Schwarz über alles blockendes Grau bis zu gleißendem Weiß stets ganz ruhig und behutsam, trotzdem mit großem Nachhall und dem Gedanken, dass man sich erst einmal vom bisherigen Strukturgedanken bekannter musikalischer Pfade von E- und U-Musik lösen muss, mutig und unvorhersehbar zu zeichnen versteht, ist eine angenehme Überraschung, die dem Alleinstellungsmerkmal des Werkes sicher nicht im Wege steht.

In den Klang und damit die Atmosphäre der Liedersammlung, seinem Charakter und seinem Selbstbildnis einzutauchen, ist unter dem Eindruck des wiederholten Hörens ein kleines Aha-Erlebnis und unterstreicht die musikalische aber auch kulturelle Zeichnung von Weltens „Thaw“, dem man ganz viel Zeit und Muße angedeihen lassen sollte: Alben wie „Thaw“ von Welten gibt es leider viel zu selten, musikalische Welten, Anspruch oder Philosophie hin oder her.

© Gregor Poschoreck

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VERLOSUNG!

Der SOUL TRAIN verlost 3 Exemplare von Welten – „Thaw“ (CD)!

Einfach eine E-Mail mit dem Stichwort „Welten“ an soul@(nospam)michaelarens.de – viel Glück!

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